„Kinder erziehen – in einer allzu liberalen Gesellschaft“
*** WT 1. April 2008 S. 13-16 „Kinder erziehen – in einer allzu liberalen Gesellschaft“ ***
Wer hat das nicht auch schon beobachtet: Eltern wollten ihrem Kind ein bestimmtes Spielzeug nicht kaufen, doch es hörte nicht auf, darum zu betteln. Oder Eltern sagten ihrem Kind: „Du bleibst hier!“, es wollte aber unbedingt herumrennen und spielen. Den Eltern ging es hier offensichtlich nur um das Wohl ihres Kindes. Trotzdem gaben sie irgendwann nach, damit das ewige Gejammer ein Ende hatte. Und schon war aus dem Nein ein ja geworden.
Viele Eltern meinen offenbar, gute Kindererziehung bedeute, dem Willen der Kinder meistens nachzugeben. In den USA wurden 750 Zwölf- bis Siebzehnjährige befragt, was sie tun, wenn ihre Eltern ihnen etwas nicht erlauben. Fast 60% gaben an, sie würden einfach immer weiter darum bitten. Und etwa 55% bestätigten, mit dieser Taktik normalerweise erfolgreich zu sein. Ihre Eltern halten solche Nachgiebigkeit vielleicht für Liebe. Ist das aber tatsächlich der Fall?
Interessant in diesem Zusammenhang folgender Spruch aus alter Zeit: „Wenn einer seinen Knecht von Jugend an verzärtelt (verwöhnt), wird er in seinem späteren Leben sogar ein Undankbarer werden“ (Sprüche 29:21). Ein Kind ist natürlich kein Knecht. Doch ist der obige Gedanke vom Grundsatz her nicht auch auf die Kindererziehung anwendbar? Kinder, die man „verzärtelt“, indem man ihnen alles gibt, was sie wollen, sind später nicht selten „undankbar“ – verwöhnte, eigensinnige Erwachsene, die alles für selbstverständlich nehmen.
In der Bibel wird Eltern dagegen geraten: „Erzieh einen Knaben gemäß dem Weg für ihn“ (Sprüche 22:6). Kluge Eltern, die sich an diese Anleitung halten, werden klare, konsequente und vernünftige Regeln aufstellen und durchsetzen. Sie verwechseln Liebe nicht mit Nachgiebigkeit; genauso wenig „belohnen“ sie ihre Kinder noch dafür, dass sie jammern, quengeln oder Trotzanfälle haben. Stattdessen halten sie sich an die weisen Worte Jesu: „Euer Wort Ja bedeute einfach ja, euer Nein nein“ (Matthäus 5:37). Doch was ist weiter damit verbunden, Kinder zu erziehen? Dazu eine einprägsame Veranschaulichung.
|
Datum: 29.02.2008
Größe: 9 Elemente
|