Die Pfeile lenken
Psalm 127:4,5 vergleicht jemand, der Kinder hat, mit einem „kräftigen Mann“. Bedeutet das, dass nur der Vater seine Kinder erfolgreich erziehen kann? Keineswegs. Der Grundsatz hinter diesem Bild trifft sowohl auf Väter und Mütter als auch auf Alleinerziehende zu (Sprüche 1:8). Mit dem Ausdruck „kräftiger Mann“ wird angedeutet, dass es ziemlich viel Kraft erfordert, einen Pfeil abzuschießen. In biblischer Zeit waren manche Bögen mit Kupfer beschlagen, und von Soldaten wurde gesagt, sie würden „den Bogen treten“ – wohl indem sie den Fuß gegen den Bogen stemmten, um die Sehne einzuhängen (Jeremia 50:14,29). Es kostete offensichtlich auch viel Kraft, die gespannte Sehne nach hinten auszuziehen, um die Pfeile zielsicher abzuschießen.
Kinder großzuziehen erfordert ebenfalls beträchtliche Anstrengungen. Sie erzeihen sich genauso wenig von allein, wie ein Pfeil von selbst sein Ziel trifft. Leider scheinen heute viele Eltern nicht bereit zu sein, sich die erforderliche Mühe zu machen. Sie wählen den leichtesten Weg und überlassen es dem Fernsehen, der Schule und Gleichaltrigen, ihre Kinder über Recht und Unrecht, über Moral und Sexualität aufzuklären. Sie lassen den Kindern fast immer ihren Willen. Wenn es zu anstrengend erscheint, Nein zu sagen, sagen sie einfach Ja – und rechtfertigen ihre Entscheidung damit, die Gefühle der Kinder nicht verletzen zu wollen. In Wirklichkeit ist es aber diese Nachgiebigkeit, die ihren Kindern dauerhaft schaden wird.
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