Als Paulus seine Worte wählte, dachte er sicher an das, was in Sprüche 25:21, 22 steht: „Wenn der dich Hassende hungrig ist, gib ihm Brot zu essen; und wenn er durstig ist, gib ihm Wasser zu trinken. Denn feurige Kohlen häufst du auf sein Haupt, und Jehova selbst wird dich belohnen.“ Angesichts der Anleitung, die Paulus in Römer, Kapitel 12 gibt, meinte er sicher nicht, einen Gegner wie mit feurigen Kohlen zu bestrafen oder ihn irgendwie mit Schande zu überhäufen.
Stattdessen bezieht sich der Spruch — und die ähnlich lautende Aussage des Paulus — wohl auf eine im Altertum gebräuchliche Methode, Erz auszuschmelzen. Der englische Gelehrte Charles Bridges schrieb im 19. Jahrhundert: „Befeuere das hartnäckige Metall von unten und von oben; leg es nicht nur auf das Feuer, sondern häufe auch glühende Kohlen darauf. So verhärtet ist kaum ein Herz, dass die Macht geduldiger, selbstloser, glühender Liebe es nicht zum Schmelzen bringen könnte.“
Wie „feurige Kohlen“ kann Gutestun das Herz von Gegnern erweichen und ihrer Feindseligkeit vielleicht sogar ein Ende machen. Gefälligkeiten können Menschen veranlassen, zu Jehovas Volk und zu der Botschaft, die es verkündigt, positiver eingestellt zu sein. Der Apostel Petrus schreibt: „Führt euren Wandel vortrefflich unter den Nationen, damit sie in dem, worin sie gegen euch als von Übeltätern reden, zufolge eurer vortrefflichen Werke, von denen sie Augenzeugen sind, Gott verherrlichen mögen am Tag seiner Besichtigung“ (1. Pet. 2:12).