Die allermeisten Eheleute möchten gern freundlich und liebevoll miteinander umgehen. Es ist aber einfach so, dass ‚alle sündigen und nicht die Herrlichkeit Gottes erreichen’, wie die Bibel sagt (Römer 3:23). Bei Meinungsverschiedenheiten kann es einen deshalb alle Mühe kosten, nicht aus der Haut zu fahren. Und kommt es zum Streit, muss so mancher womöglich schwer dagegen ankämpfen, in schlechte Gewohnheiten zurückzufallen, zum Beispiel den anderen anzuschreien oder mit Schimpfwörtern zu überhäufen (Römer 7:21; Epheser 4:31). Dazu können noch weitere Faktoren kommen, die Spannungen verursachen. Welche?
* Mann und Frau kommunizieren häufig sehr verschiedenartig.
Michiko erzählt: „In der Anfangszeit unserer Ehe ging mir auf, dass mein Mann und ich völlig unterschiedlich an ein Gespräch herangingen. Mir ist es wichtig, auch das Warum und Wie einer Angelegenheit durchzusprechen. Mein Mann dagegen scheint sich nur für das Endergebnis zu interessieren.“
Mit dieser Problematik steht Michiko nicht allein da. In vielen Ehen hat der eine Partner das Bedürfnis, Meinungsverschiedenheiten auszudiskutieren, während der andere die Konfrontation scheut und dem Thema ausweicht – manchmal umso mehr, je stärker der andere Partner darauf drängt. Es wäre gut, sich zu fragen, ob sich ein solches Kommunikationsmuster auch in der eigenen Ehe eingebürgert hat: Ist der eine immer in der Rolle des Dränglers und der andere in der des Verweigerers?
* Zudem kann die Vorstellung von richtiger Kommunikation in der Ehe maßgeblich davon geprägt sein, wie jemand aufgewachsen ist.
Justin, seit fünf Jahren verheiratet, erzählt: „Meine Familie ist eher zurückhaltend, und deshalb tue ich mich schwer, frei und offen über Gefühle zu reden. Das frustriert meine Frau. Bei ihr zu Hause sagen alle ungeniert ihre Meinung, und es fällt ihr leicht, mir zu sagen, was sie denkt.“