Manche führen sogar die Bibel an, um ihre rachsüchtige Haltung zu rechtfertigen. Sie sagen: „Heißt es nicht in der Bibel: ,Auge um Auge, Zahn um Zahn"? (3. Mose 24:20).
Auf den ersten Blick könnte es so aussehen, als würde diese gesetzliche Bestimmung den Rachegedanken fördern. In Wirklichkeit diente sie jedoch dazu, sinnlosen Rachakten Einhalt zu gebieten. Wieso?
Wenn ein Israelit einen anderen angriff und ihm ein Auge ausstach, ermöglichte das Gesetz eine gerechte Bestrafung.
Doch das Opfer hatte nicht das Recht, den Angreifer oder einen seiner Angehörigen selbst zu bestrafen. Das Gesetz verlangte von ihm, die Angelegenheit von der zuständigen Institution — den ernannten Richtern — beurteilen zu lassen.
Wer vorsätzlich eine Straftat oder einen Gewaltakt gegen einen anderen verübte, musste mit einer entsprechend schweren Strafe rechnen. Das war ein wirksames Abschreckungsmittel. Aber es ging um noch mehr. >>>