Die globalen Entwicklungen in jüngster Zeit haben zu starken Migrationsbewegungen geführt. In manchen Städten wohnen heute Menschen aus aller Herren Länder. Einige unserer neuen Nachbarn haben bereits so viel Interesse an der biblischen Wahrheit gezeigt, dass sie sich uns in der Anbetung Jehovas angeschlossen haben. Die Betreffenden kommen „aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen“ (Offenbarung 7:9). Daher haben viele Versammlungen inzwischen einen internationalen Charakter.
Vielleicht müssen wir in unserer Versammlung noch mehr darauf achten, die richtige Einstellung zueinander zu bewahren. Behalten wir dabei den Rat des Apostels Petrus im Sinn ‚ungeheuchelte brüderliche Zuneigung’ zu haben und „einander inbrünstig von Herzen“ zu lieben (1. Petrus 1:22). In einer multinationalen Umgebung kann es eine Herausforderung sein, echte Liebe und Zuneigung zu entwickeln. Die Kultur einiger Mitchristen kann sich beträchtlich von unserer eigenen unterscheiden, ebenso ihr Bildungsstand, ihre wirtschaftlichen Verhältnisse oder ihre ethnische Herkunft. Fällt es uns manchmal schwer, ihre Denkweise oder ihre Reaktionen zu verstehen? Ihnen geht es mit uns vielleicht genauso. Trotzdem werden wir alle angewiesen: „Habt Liebe zur ganzen Bruderschaft“ (1. Petrus 2:17).
Vielleicht müssen wir noch einige unserer Ansichten ändern, um in unserer Liebe zu allen Brüdern weit zu werden. Ertappen wir uns manchmal selbst dabei, dass wir in etwa sagen: „Ich habe ja keine Vorurteile, aber...“, und dann einige negativen Charakterzüge anführen, die unserer Meinung nach für eine bestimmte Volksgruppe typisch sind? Solche Empfindungen können anzeigen, dass wir uns von Vorurteilen befreien müssen, die wir noch tief im Inneren hegen. Fragen wir uns: Bemühe ich mich immer wieder, Personen aus anderen Kulturkreisen kennenzulernen? Solch eine Selbstprüfung kann uns helfen, Fortschritte dabei zu machen, unsere internationale Bruderschaft zu akzeptieren und zu schätzen.