Als Salomo im Bibelbuch Prediger seine ernüchternden Beobachtungen über die Nichtigkeit des Lebens niederschrieb, war er emotional offenbar sehr bewegt. „Ich hasste das Leben“, schrieb er. An anderer Stelle bezeichnete er das Leben als „Nichtigkeit der Nichtigkeiten“ (Prediger 2:17; 12:8, Fußnote). Aber Salomo wollte sich seine ganze Frustration nicht einfach nur so von der Seele schreiben. Wie er am Ende des Bibelbuches erklärt, versuchte er bewusst, „die gefälligen Worte zu finden und die richtigen Worte der Wahrheit niederzuschreiben“ (Prediger 12:10). Eine andere Übersetzung dieses Verses lautet: „Er bemühte sich, ansprechende Worte zu finden, dabei aber aufrichtig zu sein und die Wahrheit zu schreiben“ (Hoffnung für alle)
Salomo war sich offensichtlich bewusst, dass er seinen Gefühlen nicht einfach freien Lauf lassen konnte. Er fragte sich quasi immer wieder: “Ist das, was ich jetzt sagen will, wirklich richtig und wahr? Wenn ich mich so ausdrücke, sind meine Worte dann gefällig und annehmbar?“ Salomo suchte „gefällige Worte“ der Wahrheit und konnte dadurch verhindern, dass Gefühle seine Gedanken trübten.
Das Ergebnis war nicht nur ein literarisches Meisterwerk, sondern gleichzeitig eine Quelle göttlicher Weisheit über den Sinn des Lebens (2. Timotheus 3:16,17). Können wir aus der Art, wie Salomo an ein so emotionales Thema heranging, etwas für unsere Kommunikation in der Familie lernen? Ein Beispiel soll dies zeigen.