Sobald der Vater weiß, was er sagen möchte, könnte er sich fragen: “Wie drücke ich mich jetzt am besten aus, damit meine Worte gefällig sind und mein Sohn sie annimmt?“ Die richtigen Worte zu finden ist nicht einfach, aber Eltern sollten unbedingt daran denken, dass Jugendliche oft zu Schwarz-Weiß-Malerei neigen. Ein Ausrutscher oder eine Schwäche wird überbewertet und dieses Urteil bestimmt allmählich die gesamte Selbsteinschätzung. Wenn Vater oder Mutter dann überreagieren, kann das negative Denken noch verstärkt werden. In Kolosser 3:21 heißt es: „Reizt eure Kinder nicht, damit sie nicht mutlos werden“.
Mit Worten wie „immer“ oder „nie“ wird normalerweise verallgemeinert oder übertrieben. Wie kann ein Kind seine Würde bewahren, wenn es zu hören bekommt“ „Aus dir wird doch nie etwas!“? Fallen solche vernichtenden Urteile öfters, fängt das Kind vielleicht irgendwann an, sich als völliger Versager zu betrachten. Das wäre nicht nur demotivierend, sondern noch dazu falsch“
Normalerweise ist es viel besser, in jeder Situation die positiven Seiten zu betonen. Der Vater in unserem Beispiel könnte etwas sagen: „Du ärgerst dich über die schlechte Note, stimmts? Eigentlich strengst du dich in der Schule ja immer an. Komm, wir reden mal und schauen, wie wir das wieder in Ordnung bringen können.“ Dann könnte er durch gezielte Fragen etwaige tiefer liegende Probleme herausfinden und entscheiden, wie seinem Sohn am besten geholfen werden kann.
So ein nettes, bedachtes Vorgehen bewirkt wahrscheinlich viel mehr als ein Gefühlsausbruch. Die Bibel sagt: „Liebliche Reden sind eine Honigwabe, süß für die Seele und Heilung für das Gebein“ (Sprüche 16:24). Kinder – und nicht nur sie – blühen in einem friedlichen, liebevollen Familienklima richtig auf.