In Sprüche 19:11 heißt es: "Eines Menschen Einsicht verlangsamt sicherlich seinen Zorn." Wie könnt ihr euren Kindern zu der nötigen Einsicht verhelfen? David schildert, womit er und seine Frau Mariann bei ihrem Sohn und ihrer Tochter gute Erfahrungen gemacht haben: "Wenn sie sich aufregen, weil jemand sie verletzt hat, versuchen wir, ihr Mitgefühl zu wecken. Wir stellen einfache Fragen, wie zum Beispiel: 'Hatte der Betreffende einen harten Tag? Ist er vielleicht eifersüchtig? Hat ihm jemand wehgetan?' " Mariann ergänzt: "Die Kinder werden dann meistens ruhiger und hängen nicht negativen Gedanken nach oder diskutieren, wer im Recht ist."
Es ist erstaunlich, wie gut sich so etwas auswirken kann. Nicole, die eingangs erwähnt wurde, konnte sich mit der Hilfe ihrer Mutter Michelle nicht nur mit ihrer Freundin Gabi aussöhnen, sondern sie lernte noch mehr. Die Mutter berichtet: "Ich las mit Nicole Kapitel 14 in dem Buch Lerne von dem großen Lehrer. Dann erklärte ich ihr, was Jesus meinte, als er sagte, wir sollten 'bis zu siebenundsiebzigmal' vergeben. Ich hörte Nicole zu, als sie ihren Gefühlen Luft machte, und half ihr dann, nachzuempfinden, wie traurig und deprimiert Gabi darüber gewesen sein muss, als sie erfuhr, dass ihre beste Freundin so weit wegzieht" (Matthäus 18:21, 22).
Nicole hatte verstanden. Sie konnte sich jetzt vorstellen, warum ihre Freundin explodiert war, und hatte Mitgefühl mit ihr. Sie rief Gabi an und entschuldigte sich. "Seit dieser Zeit", so sagt Michelle, "nimmt Nicole gern auf die Gefühle anderer Rücksicht und lässt sich immer wieder was Nettes einfallen, damit sie sich besser fühlen" (Philipper 2:3, 4).
Helft euren Kindern, bei Fehlern und Missverständnissen ruhig zu bleiben. Vielleicht werdet ihr dann zufrieden feststellen, dass sie sich aufrichtig um Frieden bemühen und anderen liebevoll begegnen (Römer 12:10; 1. Korinther 12:25).