Jehovas Volk ist sich dessen vollbewusst, dass es von den Auswirkungen dieser Bedrängnisse nicht verschont bleibt und die Lage höchstwahrscheinlich noch schlimmer wird. Als Diener Gottes werden wir außer mit den Belastungen, unter denen die Menschheit im Allgemeinen leidet, auch noch mit unserem ‚Widersacher, dem Teufel’, konfrontiert, der mit allen Mitteln unseren Glauben untergraben will (1. Petrus 5:8). Wie leicht könnte man da empfinden wie David, der schrieb: “Schmach selbst hat mein Herz gebrochen, und die Wunde ist unheilbar. Und ich hoffte unaufhörlich auf jemand, der Mitgefühl zeigen würde, doch da war keiner, und auf Tröster, aber ich fand keinen“ (Psalm 69:20).
Wollte David damit sagen, dass er ganz und gar ohne Hoffnung war? Nein. Im selben Psalm lesen wir: „Jehova hört auf die Armen, und er wird ja die Seinen, die Gefangene sind, nicht verachten“ (Psalm 69:33 Fußnote). Manchmal kommt es vor, dass wir uns in Leid und Bedrängnissen wie Gefangene fühlen. Niemand scheint unsere Lage so richtig zu verstehen – und vielleicht stimmt das sogar. Doch wir können wie David getrost darauf vertrauen, das Jehova sehr wohl weiß, was wir durchmachen (Psalm 34:15).
Davids Sohn Salomo hob dies bei der Einweihung des Tempels in Jerusalem hervor. [„was für ein Gebet, was für ein Flehen um Gunst auch immer von seiten irgendeines Menschen oder deines ganzen Volkes Israel erfolgen mag, weil jeder von ihnen seine eigene Plage und seinen eigenen Schmerz kennt, wenn er wirklich seine Handflächen zu diesem Haus hin ausbreitet, 30 dann mögest du deinerseits von den Himmeln, der Stätte deiner Wohnung, her hören, und du wollest vergeben und einem jeden gemäß all seinen Wegen geben, weil du sein Herz kennst (denn du, du allein kennst ja das Herz der Söhne der Menschen), 31 damit sie dich fürchten, indem sie alle Tage, die sie auf der Oberfläche des Erdbodens leben, den du unseren Vorvätern gegeben hast, auf deinen Wegen wandeln.“ (2. Chronika 6:29-31)] Er flehte Jehova an, auf das Gebet eines jeden zu hören, der mit aufrichtigem Herzen „seine eigene Plage und seinen eigenen Schmerz“ vor ihn brachte. Wie würde Gott auf die Gebete solcher Personen reagieren? Salomo brachte seine feste Überzeugung zum Ausdruck, dass Gott nicht nur auf ihre Gebete hören, sondern auch etwas für sie tun würde. Warum? Weil Gott wirklich weiß, was im ‚Herzen der Söhne der Menschen’ ist.
Auch wir können mit ‚unserer eigenen Plage und unserem eigenen Schmerz’, also mit allem, was uns persönlich belastet, zu Jehova kommen. Es sollte uns trösten, dass er unsere schwierige Lage versteht und an uns interessiert ist. Der Apostel Petrus bestätigte dies mit den Worten: „Werft all eure Sorgen auf ihn, denn er sorgt für euch“ (1. Petrus 5:7). Es ist Jehova nicht egal, wie es uns ergeht. Jesus betonte Jehovas liebevolle Fürsorge einmal, indem er sagte: „Werden nicht zwei Sperlinge für eine Münze von kleinem Wert verkauft? Doch kein einziger von ihnen wird ohne eures Vaters Wissen zur Erde fallen. Aber sogar die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht: Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge“ (Matthäus 10:29-31).