erwartet Jehova BLINDEN Gehorsam?
*** w88 1. 4. S. 30-31 Ist es immer angebracht zu gehorchen? ***
"Prüft die inspirierten Äußerungen"
Was ist über die Autorität in der Christenversammlung zu sagen? Da diejenigen, die sich in der Christenversammlung in verantwortlicher Stellung befinden, durch die Wirksamkeit des heiligen Geistes ernannt wurden und ihren Rat und ihre Ermahnung auf das Wort Gottes stützen, ist es ganz sicher angebracht, diesen auf rechtmäßige Weise mit Autorität ausgestatteten Personen zu gehorchen (Apostelgeschichte 20:28; Hebräer 13:17). Das bedeutet jedoch nicht, daß wir diesen Verantwortlichen gehorchen, ohne über das, was gesagt wurde, gründlich nachgedacht zu haben. Warum?
Der Apostel Johannes gab folgenden Rat: "Glaubt nicht jeder inspirierten Äußerung, sondern prüft die inspirierten Äußerungen, um zu sehen, ob sie von Gott stammen" (1. Johannes 4:1). Daraus dürfen wir allerdings nicht folgern, daß wir alles, was uns andere sagen, mit Argwohn betrachten sollten. Wir wollen statt dessen die Worte des Paulus im Sinn behalten, die in Galater 1:8 zu finden sind: "Selbst wenn wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als gute Botschaft verkündigen sollte außer dem, was wir euch als gute Botschaft verkündigt haben, er sei verflucht."
Unterscheidet sich eine uns übermittelte Information von dem, was wir durch den "treuen und verständigen Sklaven" erfahren haben? Ehrt die Person, die diese Botschaft verkündet, den Namen Jehovas, oder sucht sie sich selbst zu erhöhen? Stimmt die Information mit der Gesamtheit der Lehren der Bibel überein? Diese Fragen werden uns helfen, irgend etwas zu 'prüfen', was fragwürdig klingen mag. Wir werden ermahnt: "Vergewissert euch aller Dinge; haltet an dem fest, was vortrefflich ist" (Matthäus 24:45; 1. Thessalonicher 5:21).
Interessant ist in diesem Zusammenhang der Fall des Richters Gideon. Um sicherzugehen, daß Jehova mit ihm war, machte er eine Probe. "Siehe, ich halte ein Wollvlies ausgebreitet auf der Dreschtenne", sagte er zu Jehova. "Wenn es auf dem Vlies allein Tau geben wird, aber auf der ganzen Erde dort Trockenheit ist, dann werde ich bestimmt wissen, daß du Israel durch mich retten wirst." Als Jehova es so geschehen ließ, wie Gideon es erbeten hatte, wünschte dieser eine weitere Bestätigung: "Möge bitte auf dem Vlies allein Trockenheit eintreten, und auf der ganzen Erde möge es Tau geben" (Richter 6:37-39).
War Gideon übervorsichtig oder argwöhnisch? Offensichtlich nicht, denn Jehova gewährte ihm beide Male seine Bitte und handelte entsprechend. Gideon wollte sich über die Rechtmäßigkeit seiner Stellung Klarheit verschaffen. Da er nicht wie wir das geschriebene Wort Gottes besaß, war es für ihn am wirkungsvollsten, sich auf diese Weise zu 'vergewissern'. Sobald er die Bestätigung bekommen hatte, hielt er sich ganz genau an die Befehle Jehovas, obwohl es aus menschlicher Sicht selbstmörderisch erschienen sein mag, mit 300 Mann gegen eine feindliche Streitmacht von 135 000 Mann zu ziehen (Richter 7:7; 8:10). Bekunden wir dieselbe Einstellung, indem wir anhand des Wortes Gottes herauszufinden suchen, was wirklich der Wille Jehovas ist, und handeln wir dann entsprechend?
Die klügste Wahl
Jehova erwartet keinen blinden Gehorsam. Er wünscht von uns nicht die Art von Gehorsam, den ein Zureiter oder Dompteur einem Tier mittels eines Zügels oder einer Peitsche abverlangt. Daher sagte er zu David: "Werdet nicht einem Roß oder Maultier ohne Verstand gleich, deren Lebhaftigkeit sogar mit Zaum oder Halfter gebändigt werden muß" (Psalm 32:9). Jehova hat uns vielmehr mit Denk- und Unterscheidungsvermögen ausgestattet, so daß wir - gestützt auf unser Verständnis - es uns erwählen können, ihm zu gehorchen.
In der japanischen Sprache schließt die Bedeutung des Wortes kiku (hören) nicht nur zuhören und gehorchen ein, sondern auch die Beurteilung, ob etwas gut oder schlecht ist. Wenn jemand zu uns spricht, ist es angebracht, in diesem Sinne zuzuhören, so daß wir nicht aus reiner Leichtgläubigkeit gehorchen, sondern weil es unser Wunsch ist. Spricht allerdings unser himmlischer Vater, Jehova Gott, zu uns, sei es durch sein geschriebenes Wort, die Bibel, oder durch seine irdische Organisation, ist es noch wichtiger für uns, zuzuhören und zu gehorchen und dadurch zu beweisen, daß wir gehorsame Anbeter sind, die die liebevolle Ermahnung "Hast du mich gehört?" nicht außer acht lassen.
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