was wir von Jesus lernen können
*** w93 15. 9. S. 13-14 Abs. 17-20 Ausharren - für Christen unerläßlich ***
17 In der Bibel werden wir aufgefordert, 'unseren Blick auf Jesus gerichtet zu halten' und ihn 'genau zu betrachten'. In was für Prüfungen harrte er aus? Einige waren auf die Sündhaftigkeit und Unvollkommenheit anderer zurückzuführen. Jesus erduldete nicht nur 'Widerspruch von Sündern', sondern er ertrug auch die Probleme, die unter seinen Jüngern entstanden, zum Beispiel ihre ständigen Streitereien darüber, wer der Größte sei. Außerdem geriet er in eine beispiellose Glaubensprüfung. Er "erduldete . . . einen Marterpfahl" (Hebräer 12:1-3; Lukas 9:46; 22:24). Es ist schwer, sich überhaupt vorzustellen, wie sehr er unter den Schmerzen der Hinrichtung am Pfahl und der Schande, als Gotteslästerer hingerichtet zu werden, psychisch und physisch zu leiden hatte.
18 Was befähigte Jesus, bis zum Ende auszuharren? Der Apostel Paulus erwähnte zwei Dinge, die Jesus stärkten: zum einen 'Flehen und Bitten' und zum anderen "die vor ihm liegende Freude". Jesus, der vollkommene Sohn Gottes, schämte sich nicht, um Hilfe zu bitten. Er betete "mit starkem Schreien und Tränen" (Hebräer 5:7; 12:2). Vor allem als seine schwerste Prüfung nahte, hielt er es für notwendig, wiederholt und ernstlich um Kraft zu beten (Lukas 22:39-44). Das Flehen Jesu veranlaßte Jehova nicht, die Prüfung zu beseitigen, sondern er stärkte Jesus, damit er ausharren konnte. Jesus harrte auch aus, weil er nicht nur den Marterpfahl sah, sondern darüber hinaus auf seine Belohnung blickte - die Freude, die es ihm bereiten würde, zur Heiligung des Namens Jehovas beigetragen und die Menschheitsfamilie vom Tod losgekauft zu haben (Matthäus 6:9; 20:28).
19 Aus dem Beispiel Jesu können wir manches lernen, was uns hilft, die verschiedenen Aspekte des Ausharrens realistisch zu sehen. Der Weg des Ausharrens ist keineswegs leicht. Wenn es uns schwerfällt, in einer bestimmten Prüfung auszuharren, ist es trostreich zu wissen, daß es sogar Jesus so erging. Damit wir bis zum Ende ausharren können, müssen wir immer wieder um Kraft beten. In prüfungsreichen Situationen könnten wir uns manchmal zu unwürdig fühlen zu beten. Jehova lädt uns jedoch ein, ihm unser Herz auszuschütten, 'denn er sorgt für uns' (1. Petrus 5:7). Und durch das, was Jehova in seinem Wort verheißen hat, hat er sich selbst verpflichtet, denen, die ihn im Glauben anrufen, "Kraft, die über das Normale hinausgeht", zu geben (2. Korinther 4:7-9).
20 Manchmal müssen wir unter Tränen ausharren. Für Jesus war die Qual am Marterpfahl an sich kein Grund zur Freude. Vielmehr lag die Freude in der Belohnung, die ihm in Aussicht stand. Es wäre unsererseits unrealistisch, würden wir erwarten, unter Prüfungen stets fröhlich und in Hochstimmung zu sein. (Vergleiche Hebräer 12:11.) Doch selbst wenn die härtesten Prüfungen über uns kommen, können wir dies 'für lauter Freude erachten', indem wir unseren Blick auf die Belohnung gerichtet halten (Jakobus 1:2-4; Apostelgeschichte 5:41). Wichtig ist, daß wir standhaft bleiben - und wenn es unter Tränen sein muß. Schließlich sagte Jesus nicht: "Wer die wenigsten Tränen vergießt, wird gerettet werden", sondern: "Wer . . . bis zum Ende ausgeharrt haben wird, der wird gerettet werden" (Matthäus 24:13).
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