18 Wie wir, so stand auch der Apostel Paulus in seinem Dienst oftmals unter Druck. Damals wurde das Christentum vor Staatsvertretern falsch dargestellt, und zuweilen bemühte sich Paulus, die Dinge richtig zu stellen oder das Predigtwerk gesetzlich zu befestigen (Apostelgeschichte 28:19-22; Philipper 1:7). Heute nehmen wir uns an ihm ein Beispiel. Was unser Werk angeht, versuchen wir so weit wie möglich Aufklärungsarbeit zu leisten und nutzen dazu jedes verfügbare Mittel. Zudem sind wir bestrebt, die gute Botschaft zu verteidigen und gesetzlich zu befestigen. Allerdings setzen wir unser Vertrauen nicht ausschließlich in solche Bemühungen, weil wir nicht meinen, unser Wohl und Wehe hinge davon ab, dass wir Prozesse gewinnen oder dass man uns in der Öffentlichkeit gut darstellt. Wir vertrauen stattdessen auf Jehova. Dabei denken wir an die ermutigenden Worte, die er an das Volk Israel richtete: "Eure Macht wird sich einfach im Ruhigbleiben und im Vertrauen zeigen" (Jesaja 30:15).
19 In jüngerer Vergangenheit ist unser Werk in Ost- und Westeuropa, in Teilen Asiens und Afrikas sowie in nord- und südamerikanischen Ländern mitunter verboten oder Einschränkungen unterworfen gewesen. Heißt das, auf Jehova zu vertrauen sei vergeblich? Keinesfalls. Wenn er manchmal bittere Verfolgung zuließ, weil er etwas Bestimmtes bezwecken wollte, stärkte er diejenigen liebevoll, die darunter zu leiden hatten. Unter solchen Umständen zeichneten sich viele Christen durch ihren Glauben an Gott und ihr Vertrauen zu ihm aus.
20 In den meisten Ländern sind wir indes rechtlich anerkannt, und die Medien berichten dann und wann lobend über uns. Für all das sind wir dankbar, und wir erkennen, dass auch dies im Sinne Jehovas ist. Mit seinem Segen nutzen wir die größere Freiheit - nicht um persönliche Interessen zu fördern, sondern um Jehova öffentlich und rückhaltlos zu dienen. Nie jedoch würden wir Zugeständnisse in Bezug auf unsere Neutralität machen, in unserer Predigttätigkeit nachlassen oder unseren Dienst für Jehova irgendwie einschränken, weil wir um jeden Preis unser Ansehen bei der Obrigkeit wahren möchten. Wir sind Untertanen des messianischen Königreiches und treten eindeutig für die Souveränität Jehovas ein. Unsere Hoffnungen ruhen nicht auf dem gegenwärtigen System der Dinge. Wir hoffen auf die neue Welt, in der das messianische Königreich als einzige Regierung vom Himmel aus über die Erde herrschen wird. Nichts kann diese Regierung erschüttern oder vom Himmel holen - weder Bomben noch Raketen noch ein nuklearer Angriff. Sie ist unbesiegbar und sie wird das tun, was Jehova von ihr getan haben will (Daniel 2:44; Hebräer 12:28; Offenbarung 6:2).
21 Paulus sagt: "Wir . . . sind nicht von denen, die zur Vernichtung zurückweichen, sondern von denen, die Glauben haben zum Lebendigerhalten der Seele" (Hebräer 10:39). Dienen wir Jehova also treu bis zum Ende. Wir haben allen Grund, uneingeschränkt auf ihn zu vertrauen - jetzt und bis in alle Ewigkeit (Psalm 37:3; 125:1).