„Neige ich dazu, die Gefühle meines Partners zu bagatellisieren oder abzutun?“
Gottes Wort gebietet: „Seid alle gleich gesinnt, bekundet Mitgefühl“ (1. Petrus 3:8). Es kann mehrere Gründe haben, warum jemand diesen Rat nicht befolgt. Womöglich gelingt es ihm nicht, sich in die Gefühlswelt seines Partners hineinzuversetzen. Macht sich sein Partner zum Beispiel über etwas mehr Sorgen als er, sagt er vielleicht: „Du darfst das nicht überdramatisieren!“ Gut möglich, dass er ihm damit sogar helfen will, das Problem richtig einzuordnen. Allerdings sind Vorwürfe dieser Art kaum jemandem ein Trost. Ob Mann oder Frau: Jeder braucht das Gefühl, von denen, die er leibt, verstanden und mitfühlend behandelt zu werden.
Nimmt jemand die Gefühle seines Partners nicht ernst, kann das aber auch ein Zeichen dafür sein, dass er zu stolz ist. Ein stolzer Mensch muss andere ständig herabsetzen, um selbst größer zu erscheinen. Oft benutzt er abwertende Ausdrücke oder zieht unfaire Vergleiche. Die Pharisäer und Schriftgelehrten zur Zeit Jesu benahmen sich so. Jeder, der es wagte, eine andere Meinung zu vertreten – sogar aus den eigenen Reihen -, wurde von diesen stolzen Personen beschimpft und mit verächtlichen Kommentaren abgefertigt (Johannes 7:45-52). Jesus war da ganz anders. Er begegnete den Menschen mitfühlend, wenn sie ihm ihre Anliegen vortrugen (Matthäus 20:29-34; Markus 5:25-34).
Es wäre gut, sich zu fragen:
„Wie reagiere ich, wenn mein Ehepartner über seine Sorgen spricht? Vermitteln ihm meine Worte, meine Stimme, mein Gesichtsausdruck, dass ich mit ihm fühle? Oder bin ich schnell geneigt, seine Empfindungen abzutun?“
Lösungsversuch:
Über die nächsten Wochen darauf achten, wie man mit seinem Ehepartner spricht, und sich sofort entschuldigen, wenn man merkt, dass man abschätzige oder sarkastische Bemerkungen gemacht hat.